Am Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet, veranstalteten die Brühler SPD-Frauen einen Aktionsstand auf dem Steinweg. Sie machten darauf aufmerksam, dass noch immer jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt wird. „Jeden Tag versucht ein Mann eine Frau zu töten – nur weil sie eine Frau ist. An jedem dritten Tag gelingt der Femizid“, so Stefanie Lenz, Vorsitzende des ASF Brühl.
Der Aktionsstand diente auch der Information über die aktuellen Opferzahlen von Frauen im Rhein-Erftkreis. Im Jahr 2022 wurden 3080 Fälle von Gewalt gegen Frau polizeilich registriert. Hierbei werden auch Gewalttaten erfasst, die nicht von Männern gegen Frauen verübt wurden. Dass die Zahlen nicht nach dem Geschlecht der Gewalttätigen differenziert werden, kritisiert Lenz: „Dadurch wird verschleiert, dass die absolut überwiegende Zahl Gewalttaten von Männern ausgehen.“ Dass für eine übergroße Zahl von Frauen nicht einmal das eigene Zuhause bzw. die eigene Familie sichere Orte sind, verdeutlichen die Anzahl registrierter Fälle häuslicher Gewalt. Im letzten Jahr wurden im Rhein-Erft-Kreis 678 Frauen von ihrem Ehemann, Lebenspartner oder einem männlichen Familienangehörigen geschlagen, getreten, gedemütigt, psychisch unterdrückt oder in anderer Form gewaltsam behandelt. In allen Fällen häuslicher Gewalt (978 in 2022) waren damit 69,3% Frauen.
Damit betroffene Frauen Hilfe bekommen können, konnten sich Interessiert auch Informationsmaterial des Frauenforums Brühl-Hürth e.V., des Frauenhauses im Rhein-Erft-Kreis und des Hilfetelefons 116016 des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Öffentlichkeitsarbeit mitnehmen. Den Frauen war wichtig, dass dieses Material auch von nicht betroffenen Frauen und Männern mitgenommen wurde, um Frauen in Not Hilfsangebote nennen zu können. „Gewalt an Frauen muss aufhören! Dafür braucht es vor allem die Männer. Wichtig ist es auch, Organisationen und Einrichtungen zu unterstützen, die betroffenen Frauen helfen und sich dem Einsatz gegen Gewalt an Frau verschrieben haben“, sagt Daniela Freytag, Besitzerin der SPD Frauen.
Die Frauen der Brühler SPD sammelten am Stand auch Spenden, um das Frauenforum Brühl-Hürth e.V. und das Frauenhaus in ihrer Arbeit zu unterstützen. So kamen im November 710€ zusammen, die je zur Hälfte an die beiden Institutionen gingen. Die SPD-Frauen bedanken sich bei allen Spender:innen und Helfer:innen.