Matthias Petran ist von Beruf her Lehrer, aber zugleich aktiver Ehrenamtler bei der Brühler Tafel und im NABU. Vor allem aber war er gefühlt schon immer und bis zum Herbst 2020 Teil der Brühler SPD-Ratsfraktion – und lange deren Vorsitzender. Wir haben ein paar Fragen für ihn.
Wenn Du auf Deine 36 Jahre im Rat zurückschaust – wie hat sich Brühl in dieser Zeit verändert?
Brühl ist vielfältiger und offener geworden. In den 80ern gab es noch den Vorwurf, die SPD wolle mit städtischen Kitas den Eltern ihre Kinder wegnehmen!
Was ist eigentlich so reizvoll an der Tätigkeit im Rat? Ist das nicht eine irre Menge Arbeit?
Man braucht schon Ausdauer, um die verzwickten Finanzregeln zu verstehen und zu durchschauen, wer in seinen Reden nur blufft. Ich habe auch Neues gelernt, zum Beispiel im Werksausschuss über die „Daseinsvorsorge im Untergrund“ in Kanälen und der Kläranlage.
Auf welche Entwicklung, die Du mit beeinflusst hast, bist Du wirklich stolz?
In den letzten 30 Jahren haben wir das Angebot für Kinder und Jugendliche erweitert und neu gestaltet: Gesamtschule, Ganztagsangebote, bedarfsgerechter Neu- und Ausbau von Schulen und Kitas. Seit 30 Jahren habe ich mich über den fehlenden 10-Minuten-Takt bei der Linie 18 im Brühler Süden geärgert und mich für den Ausbau eingesetzt. Seit letztem Jahr ist endlich das 2. Gleis in Betrieb!
Wenn Du neuen Ratsmitgliedern eine Empfehlung geben solltest – welche wäre das?
Geduld und Beharrlichkeit beim Gestalten unserer Stadt und im Dialog mit den Menschen. Dank und Beifall gibt es nicht immer!
Und was machst Du jetzt mit Deiner ganzen freien Zeit?
Die freie Zeit füllt sich von selbst! „Befreiend“ ist, dass es keine fest gesetzten Pflichttermine mehr gibt. Freue mich auf mehr echte Begegnungen auch beim „Roten Schmaus“ und „Rotkult“ in unserem Ortsverein, wenn wir Corona überwunden haben.
Bild: pixabay